
Das Wohnhaus Walchenseestraße 3 ist zum Baudenkmal erklärt worden. Das teilte das Bezirksamt in seinem Bericht an den Ausschuss für Stadtentwicklung mit.
Das Wohnhaus Walchenseestraße 3 ist zum Baudenkmal erklärt worden. Das teilte das Bezirksamt in seinem Bericht an den Ausschuss für Stadtentwicklung mit.
Leider häufen sich die Ereignisse im Ort, bei denen Denkmale vernachlässigt und am Ende zerstört werden. Das hervorragende Beispiel der Architektur der Moderne, das Funkhaus Grünau, ist in Gefahr (Denkmalliste Berlin: 09045637). Seit nun schon 12 Jahren lässt der Eigentümer es zerfallen und die Untere Denkmalpflege Treptow-Köpenick schaut zu. Vom Baustadtrat Hr. Hölmer, SPD, ist immer nur zu hören, man würde sich kümmern. Aber vor Ort passiert nichts.
Bei einer Begehung vor Ort wurde jetzt sogar Wasser im Ölheizungskeller im Trinkwasserschutzgebiet festgestellt. Es passiert weiter nichts.
Plakat des Ortsvereins Grünau e.V. und Zukunft in Grünau e.V.
Das Plakat hing einen Tag, dann wurde es vom Funkhausbesitzer auf fremden Grund und Boden entwendet. Inzwischen hängt es wieder.
Dafür hat der Eigentümer seine Anwälte losgeschickt, dass er nicht als Eigentümer auf dem Plakat genannt werden möchte. Aber immerhin die Telefonnummer ist die gleiche, wie zuvor.
Eigentümer aus Hamburg jetzt EHP GmbH, Tel. 040-44 55 98
historische Postkarte des Funkhaus Grünau, als Bootshaus der Danat-Bank, später Dresdener Bank 1929–1930 von Otto Zbrzezny gebaut
So viel ist aktuell noch von den Denkmälern übrig. Getreu der Devise erst einmal abreißen und dann ein paar historische Zitate wieder anbauen. Vom Denkmal ist kaum noch etwas übrig. Hauptsache man kann als Gegenleistung möglichst viel Betonburgen bauen und das Ufer privatisieren.
Gesellschaftshaus – vorhandene Saaldecke incl. Stuck entfernt, Balkone komplett abgerissen, es stehen nur noch die Außenmauern
Es wird tatsächlich nichts außer den Außenmauern der Gebäude erhalten.
Gesellschaftshaus
Gesellschaftshaus – Bühnenhaus, Dach und Saaldecke zerstört
Riviera-Saal, alle Pracht zerstört. Alle Anbauten abgerissen, Saaldecke und Fußboden komplett entfernt
Aktuell werden die Balkone komplett abgerissen und die Säulen als einziges geborgen. Die Balkone werden dann vermutlich komplett neu errichtet und die Säulen als historisches Detail angebaut. Eine Ansicht von Denkmalrettung, die man nicht mehr oft trifft. Aber wahrscheinlich wird auch diese Denkmalvernichtung im Bezirk Berlin Treptow-Köpenick mit voller Denkmalabschreibung belohnt.
Abriß der Balkone
Abriß der Balkone in der Gesamtansicht
Nach Einsicht der Akten zum (Teil-)Abriß des Flügels des Gesellschaftshauses stellen wir fest:
1. Es wurde wesentlich mehr abgerissen als erlaubt war. Entgegen der Pressemitteilung des Bezirksamtes wurde auch auf der Gartenseite mehr abgerissen als erlaubt. Diese Maßnahme wurde vom Bezirk im Nachhinein genehmigt und ohne Bußgeld oder Strafe akzeptiert.
2. Die statischen Maßnahmen zur Sicherung des Gebäudes wurden nicht durchgeführt. Der Statiker des Bauherren hatte abstützende Maßnahmen für die Wände gefordert. Diese wurden nicht durchgeführt, es wurden teilweise beim weitergehenden Abriß sogar statisch wichtige Bauteile mit entfernt. Dieser Umstand wurde vom Bezirk nicht beanstandet. Die Arbeiter arbeiteten somit ca. 8 Wochen unter nicht gesicherten Bauteilen.
Ganz offensichtlich gelten allgemeine Gesetze für den Bauherren nicht. Der Mitarbeitermangel lässt es offensichtlich nur zu, dass Ausnahmen für den Bauherren geschrieben werden, die Umsetzung wird jedoch nicht kontrolliert.
P.S. Nach ca. 8 Wochen erfolgte eine Sicherung der Wände. allerdings nicht mit der im Abrißantrag beschriebenen Konstruktion.